mit Tipps zum Kauf
Optik | Okulare | Montierungen | Vergrößerung | Zubehör | Kauftipps | für Kinder | Links
Gerade Einsteiger in die Astronomie stehen mit
ihrem Wunsch nach einem geeigneten Teleskop ratlos vor dem
riesigen Angebot der Fernrohrhändler. Dieser Artikel soll eine
kleine Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung geben. Hier
werden die optischen Grundlagen, der Aufbau und das Zubehör eines
Fernrohres erläutert.
Zunächst sollte man sich an Hand der folgenden Punkte klarmachen,
wofür das Teleskop überhaupt eingesetzt werden soll:
Wozu dient eigentlich ein Teleskop in der Amateurastronomie?
Ein astronomisches Fernrohr hat folgende Aufgaben zu erfüllen:
Alle diese Forderungen auf einmal kann kein Fernrohr optimal erfüllen. Zum Teil widersprechen sie sich auch gegenseitig. So hat jeder Bautyp seine unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Der Interessent sollte sich überlegen, wo die persönlichen Schwerpunkte liegen und welche Fernrohreigenschaften ihm vielleicht weniger wichtig sind!
Ein Teleskop besteht im allgemeinen aus folgenden Grundelementen:
1) Optik, bestehend aus:
2) Montierung
3) optisches und mechanisches Zubehör, z. B.:
Für Eilige: Hier ist der Link zu den Kauftipps.
Zum genaueren Verständnis eines Fernrohres sollte man sich jedoch
einen kurzen Überblick verschaffen über
Unveränderliches, und deshalb fast der
wichtigster Teil des Fernrohres ist die abbildende Optik, das Objektiv
oder der Hauptspiegel.
Der für die Leistung entscheidendste physikalische Parameter ist
der Objektivdurchmesser. Ein möglichst großer Durchmesser
sammelt viel Licht und zeigt deshalb auch sehr schwache Objekte.
Außerdem ist das Auflösungsvermögen (= die "Detailschärfe") des
Fernrohres abhängig von der Größe des Objektives. Je größer, desto
feiner die Auflösung. Eine gebräuchliche Maßeinheit dafür ist die
Bogensekunde. Eine Bogensekunde ist der 3600ste Teil eines Grades
oder der 1.296.000ste Teil eines Kreises. Unter diesem Winkel
erscheinen z. B. zwei Autoscheinwerfer in der Entfernung
Ruhrgebiet - Bremen. Um diese winzige Distanz zu trennen, braucht
man schon Objektive von mindestens 12 cm Durchmesser. Ein halb so
großes Objektiv zeigt dann auch nur die Hälfte...
Auch bei noch so hoher Vergrößerung und perfekter Qualität kann
ein Objektiv keine feineren Details abbilden, als das
Auflösungsvermögen wegen der Wellennatur des Lichtes physikalisch
zulässt!
Zum Vergleich: gängige Durchmesser von
Planeten am Himmel sind
Jupiter oder Saturnringe: 40 - 50" (Bogensekunden)
Mars: bestenfalls 20", meist deutlich weniger als 10"
Merkur: höchstens 10"
Zum Test des realen Auflösungsvermögens eignen sich sehr gut die Doppelsterne!
Zweites wichtiges Merkmal des Objektives ist die
Brennweite. Sie ist allerdings für die Leistung weniger
entscheidend. Ein Objektiv kleinerer Brennweite erzeugt im
Vergleich zu einem anderen Objektiv gleichen Durchmessers ein
helleres Bild, was vor allem für Astrofotografen wichtig ist. Das
Verhältnis aus Objektivdurchmesser und Brennweite heißt auch Öffnungsverhältnis (oder bei
Fotoobjektiven "Blende"). Bei der Beobachtung durch ein Okular
hängt die Bildhelligkeit aber nur vom Objektivdurchmesser und der
Vergrößerung ab, so dass die Lichtstärke des Objektives für den
(visuellen) Beobachter relativ unwichtig ist. Eine kurze
Brennweite bedeutet aber im allgemeinen auch eine kurze Baulänge
des Fernrohres und damit niedriges Gewicht, bessere
Transportfähigkeit und einfachere Handhabung. Erkauft wird die
kompakte Bauweise aber meistens mit einer aufwendigeren optischen
Konstruktion, um die Bildfehler der lichtstarken Optiken in den
Griff zu bekommen.
Faustregel: Kurzbrennweitige Objektive sind entweder teuer oder
schlecht...
Abb. 1:
das klassische Linsenteleskop (Refraktor)
Um das Bild des Objektives auch betrachten zu
können, bedarf es eines Okulares.
Es wirkt wie eine Lupe. Man kann für ein einfaches
Selbstbaufernrohr tatsächlich auch starke Lupen als Okular
verwenden (und sollte sich über diverse Bildfehler nicht wundern).
Über das Okular wird eine wichtige Eigenschaft des Teleskops
gesteuert:
Da die Vergrößerung eines Fernrohres berechnet sich folgendermaßen:
Vergrößerung = Objektivbrennweite / Okularbrennweite
Da sie das Verhältnis aus Objektivbrennweite zu Okularbrennweite ist, sind die Okulare nur eingesteckt und können für unterschiedliche Vergrößerungen ausgewechselt werden. Um verschiedene Vergrößerungen an seinem Fernrohr zu bekommen, braucht man also lediglich verschiedene Okulare. Mit einer entsprechenden Brennweitenkombination ist also theoretisch jede beliebige Vergrößerung realisierbar, ob sie nun sinnvoll ist oder nicht.
Eine höhere Vergrößerung zeigt zwar mehr Details, aber je höher die Vergrößerung ist,
Außerdem gibt es eine Maximalvergrößerung, die zu überschreiten nicht mehr sinnvoll ist, weil man dann nicht mehr als vorher sieht. Denn wie oben beschrieben, hat das Objektiv ein bestimmtes Auflösungsvermögen, eine gewisse physikalisch bedingte "Unschärfe" auch bei perfekter Herstellung der Optik. Überschreitet man die Maximalvergrößerung, so vergrößert man nur noch diese Unschärfe. Das ist dann so, als gucke man sich den Fernsehschirm mit einer Lupe an, um seinen Lieblingsstar besser zu sehen ;-)
Wichtigste Faustregel ist:
Maximalvergrößerung = Objektivdurchmesser in
Millimeter
in Ausnahmefällen und bei sehr ruhiger Luft kann man das Doppelte
noch nutzen!
Aus diesem Grunde sind Angaben in Fernrohrprospekten, die mit irgendwelchen Vergrößerungen werben, ziemlich kritisch zu bewerten! Sie sagen rein gar nichts über Leistung oder gar Qualität eines Fernrohres aus! Schließlich kann man, wie beschrieben, durch Wahl einer entsprechenden Brennweitenkombination jede beliebige, auch unsinnige Vergrößerung realisieren. Entscheidend für die Bildqualität ist letztlich der Objektivdurchmesser, die Fertigungsqualität und vor allem bei Spiegelteleskopen die exakte Justierung der Optik.
Hinzu kommt die schon erwähnte allgegenwärtige Luftunruhe, die Vergrößerungen jenseits der 150 oder 200fachen selten zur Freude werden lassen. Vor allem große Fernrohre sind gegenüber der Luftunruhe sehr anfällig, so dass damit die Maximalvergrößerung praktisch nie mehr ausgenutzt wird. Kommt dazu noch eine schlechte oder wackelige Montierung ("Kaufhausmodell") ohne gescheite Nachführung und Feineinstellung, dann ist die Beobachtung nur noch nervend...
Was sieht man am Himmel bei bestimmten Vergrößerungen? 7 - 15fach (Feldstecher): größere Mondkrater, Jupitermonde, großflächige Sternhaufen oder Nebel. Mit einem Sonnenfilter werden große Sonnenflecken sichtbar. In klaren Nächten ist es ein Hochgenuss, mit einem Feldstecher in der Milchstraße spazierenzusehen! Ab 10fach benötigt man SPÄTESTENS ein Stativ, sonst sieht man vor lauter Zittern nichts mehr!
30fach (kleines Fernrohr): Schöner Überblick über den Mond, Sonnenflecken oder erste Details (Wolkenbänder) auf dem Jupiter. Gerade ausreichend zum Erkennen der Saturnringe.
60 - 100fach und mehr (etwas größere Teleskope): feine Details auf Sonne, Mond und Planeten, enge Doppelsterne. Man kann die Marspolkappen erkennen, die Venusphasen genauer studieren oder, mit lichtstarken Fernrohren, die Einzelsterne der helleren Kugelsternhaufen erkennen.
200fach und mehr: feinste Details auf Mond und Planeten, Doppelsterne. Voraussetzung ist ein gutes Gerät und sehr ruhige Luft.
Neben einer Maximalvergrößerung gibt es aber auch
eine Minimalvergrößerung, die zu unterschreiten nicht
sinnvoll ist. Unter einer bestimmten Vergrößerung kann das
menschliche Auge die Lichtstärke eines Fernrohres, die mit
sinkender Vergrößerung ja zunimmt, gar nicht mehr ausnutzen. Das
hat folgenden Grund:
Das durchs Objektiv einfallende Licht wird durch das Okular in der
sog. Austrittspupille
hinter dem Okular wieder gebündelt. Dort entsteht ein
verkleinertes Abbild des Objektives (der sog. Eintrittspupille).
Aus einiger Entfernung (min. 30 cm) betrachtet sieht man die
Austrittspupille als hellen Fleck hinter dem Okular, bei
Spiegelteleskopen sieht man auch die Fangspiegelsilhouette mittig
darin. Genau in diesen Punkt muss man bei der Beobachtung die
Augenpupille bringen. Da der Durchmesser der Austrittspupille
gleich dem Objektivdurchmesser geteilt durch die Vergrößerung ist,
wird die Austrittspupille bei Unterschreiten der
Minimalvergrößerung so groß, dass die Augenpupille einen Teil
davon abschattet und somit etwas von der Lichtsammelleistung des
Objektives verloren geht und bei Spiegelteleskopen der
Fangspiegelschatten stört. Mehr
dazu in meinem Okularskript.
Nur bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann sich die Augenpupille bei bester Anpassung an die Dunkelheit auf max. 9 mm weiten, im mittleren Alter sind es ca. 7 mm, in höherem Alter auch noch weniger (Bericht im Star-Observer 1 '99) und Spezialartikel.
Die wichtigsten Formeln noch mal zusammengefasst:
Vergrößerung |
= fObjektiv / fOkular |
---|---|
Maximalvergrößerung |
= Objektivdurchmesser in mm |
Öffnungsverhältnis |
= Objektivdurchmesser / fObjektiv |
Austrittspupille |
= Objektivdurchmesser / Vergrößerung |
Bei Ferngläsern und Spektiven sind die
wichtigsten Angaben auch gleich mit angegeben:
Z. B. heißt 10 x 50, dass das Fernglas 10fache Vergrößerung und 50
mm Objektivdurchmesser hat.
Als lichtsammelndes Element kommen verschiedene Systeme in Frage. Am bekanntesten sind die Linsenfernrohre (Refraktoren) (s. Abb. 1). Daneben gibt es auch verschiedene Bauarten von Spiegelfernrohren (Reflektoren).
Bei Refraktoren wird das Licht von einem Linsensystem im Brennpunkt gebündelt. Physikalisch bedingt hat eine Einzellinse allerdings ein schlechtes Bild aufgrund des Farbfehlers (chromatische Aberration). Der Fehler kann aber durch aufwendige optische Konstruktionen und/oder teure Glassorten teilweise oder (fast) vollständig beseitigt werden. Farbfehlerfreie Refraktoren heißen Apochromaten, farbfehlerarme Geräte Achromaten. Die ersten guten Achromaten wurden von Fraunhofer im 19. Jahrhundert entwickelt und finden sich heute noch in preiswerten Linsenfernrohren wieder. Eine sehr gute Bildqualität kann man allerdings erst bei einem Öffnungsverhältnis von ca. 1:15 erwarten. Lichtstärkere Fraunhofer-Refraktoren werden dementsprechend einen deutlichen Farbfehler, vor allem im Blauen zeigen, so dass man auf teure Sondergläser (Fluorid, ED-Gläser etc.) oder teure dreilinsige Apo-Objektive zurückgreifen muss.
Werden obige Punkte beachtet, dann zeigen Refraktoren auch bei hoher Vergrößerung ein hervorragend scharfes und kontrastreiches Bild. Dadurch sind sie für Mond- Planeten-, Sonnen- und Doppelsternbeobachtungen, - kurz: immer da, wo es auf höchste Bildqualität ankommt - besonders eignet. Leider werden diese Voraussetzungen bei vielen der heute erhältlichen preiswerten Refraktoren nicht mehr erfüllt, was dann für herbe Enttäuschungen beim Beobachter sorgt!
Sogenannte Spektive sind kompakte Refraktoren mit meist fest eingebautem Okular (oft Zoomokulare bescheidener Qualität) mit Vergrößerungen im Bereich 30 bis 60fach. Sie haben im Gegensatz zu reinen astronomischen Teleskopen noch eine eingebaute Zusatzoptik, die das in einfachen Teleskopen kopfstehende Bild wieder aufrichtet. Sie sind in erster Linie für Naturbeobachter interessant. Für astronomische Beobachtungen lässt ihre mangelnde Flexibilität, geringe Vergrößerung und zu kleine Öffnung meist zu wünschen übrig.
Im Gegensatz zu Spiegeln müssen optische Linsen durch Vergütung entspiegelt werden, da man sonst störende Reflexe bekommt. Bei Spiegeln ist das nicht erforderlich, außerdem muss im Gegensatz zu einem Linsenobjektiv nur eine und nicht 4-6 Flächen bearbeitet werden. Deshalb können Spiegel meist kostengünstiger hergestellt werden als ein gleich großes Objektiv. Aber natürlich haben auch sie ihre Nachteile:
Reflektoren brauchen einen kleinen Fangspiegel, der in der Regel mitten im Strahlengang des Fernrohres liegt. Dadurch entsteht zwar kein "Loch" im Bild, und auch der Lichtverlust durch die Abschattung (Obstruktion) schlägt mit wenigen Prozent nur unwesentlich zu Buche. Gravierender ist die durch Lichtbeugung am Fangspiegel und dessen Halterung entstehende Verminderung der Schärfe und des Kontrastes. Außerdem wirft ein Spiegel nur maximal 90 % - 95 % des einfallenden Lichtes zurück, der Rest wird verschluckt und geht verloren.
Abb. 2:
Newton-Reflektor
Vor allem wer ein Teleskop mit sehr großer
Öffnung oder Lichtstärke haben möchte (Öffnungsverhältnis besser
als 1:8), für den kommt aus Kostengründen praktisch nur ein
Spiegelteleskop in Frage. Qualitativ gute Linsensysteme sind in
diesen Dimensionen praktisch unbezahlbar oder man muss deutliche
Abstriche bei der Qualität machen. Wie beschrieben, ist die Domäne
der Refraktoren sind eher die Sonnen-, Mond- und
Planetenbeobachtung, wo es auf hohen Kontrast bei starker
Vergrößerung und weniger auf die Lichtstärke ankommt. Allerdings
sind die immer häufiger angebotenen lichtstarken
Refraktorobjektive (Öffnungsverhältnisse besser als 1:8) wegen der
dabei fast unvermeidlichen Farbfehler trotz z. T. recht hoher
Kosten nicht unbedingt geeignet, ein gleichteures Spiegelteleskop
am Planeten das Fürchten zu lehren!
Und wer viel Öffnung für lichtschwache Objekte haben möchte, fährt
mit einem großen Spiegelteleskop ohnehin besser.
Fazit: ein Reflektor bietet fast immer mehr Leistung fürs Geld
als ein gleichteurer Refraktor!
Wer oft auf Exkursionen fährt und dafür ein großes und trotzdem transportables Instrument haben möchte, der sollte sich mal nach den Schmidt-Cassegrain oder den ähnlichen Maksutov-Teleskopen umsehen. Sie sind deutlich kompakter als die klassischen Refraktoren oder der Reflektor nach Newton. Allerdings raubt der erforderliche größere Fangspiegel und ggf. die Korrektionsplatte wieder etwas Licht und Schärfe, so dass Ihre Leistung nicht sehr wesentlich über dem eines halb so großen Refraktors liegen. Außerdem sind diese Geräte u. U. recht justieranfällig! Ebenso gut zu transportieren, aber besser in der Qualität sind Newtons auf einer Dobson-Montierung.
Abb. 3:
Schmidt-Cassegrain Teleskop
Unterm Strich kann man sagen: Ein Spiegelfernrohr
leistet höchstens soviel, wie ein Linsenteleskop der folgender
Größe:
Hauptspiegeldurchmesser minus Fangspiegeldurchmesser.
Allerdings ist es meist trotzdem noch einiges preiswerter...
Meine Meinung ist: wer nicht absoluter Schärfe- und Kontrastfanatiker ist, der bekommt für ein bestimmtes Budget bei einem Spiegel meist mehr Leistung als beim Refraktor.
Geringere Kosten fallen auch bei der Montierung von Spiegeln an: Durch die kompakte Bauform und den oben liegenden Einblick bei Newton-Reflektoren kommt man mit einem niedrigeren und einfacheren Stativ bzw. einer leichteren Montierung aus, was sich natürlich ebenso im Preis niederschlägt.
Nach so vielen Ausführungen zur Optik kommt nun ein zweites, nicht weniger wichtiges Kapitel: Die Montierung. Eigentlich kann man hier nur eines falsch machen: Sie unterdimensioniert auszulegen. Ich habe schon viele gute Fernrohre wackeln, zittern oder gar um- und herunterfallen sehen, aber nur selten eine zu großzügig bemessene Montierung! Ein gutes Fernrohr auf einer schlechten Montierung ist wie ein Hammer ohne Stiel. Selbst mit einem Feldstecher kann man ohne Stativ genussvolle Himmelsbeobachtung vergessen, auch wenn es nur ein 7 x 50 Fernglas ist.
Zwei wichtige Typunterschiede gibt es bei
Montierungen:
1) die azimutale Montierung
2) die parallaktische oder äquatoriale Montierung.
Typ 1 (azimutal) kennt man von Foto- oder Videostativen: Die senkrechte Achse schwenkt das Fernrohr nach rechts und links, die waagerechte schwenkt nach oben und unten. Die meisten ganz einfachen astronomische Fernrohre haben solche Montierungen.
Nachteil einer azimutalen Montierung ist, dass man stets in beiden Achsen nachführen muss, denn die Gestirne gehen bei uns nie senkrecht auf oder unter. Stets beschreiben sie mehr oder weniger stark geneigte Kreisbögen am Himmel, denen man bei der Beobachtung mit dem Fernrohr folgen muss. Eine Renaissance erlebt dieser Montierungstyp bei den neuen computergesteuerten "Goto-Teleskopen", wo ein Computer die Nachführarbeit abnimmt. Allerdings sind mit azimutalen Montierungen auch bei Computernachführung keine langbelichteten Astrofotos möglich, da sich das Bildfeld mitdreht und theoretisch durch eine dritte Achse ausgeglichen werden müsste.
Erddrehung kompensieren. So schaut das Fernrohr am Himmel immer in die gleiche Richtung. Genau diesem Prinzip folgt die parallaktische (äquatoriale) Montierung (Typ 2). Seine sog. Stundenachse steht in unseren Breiten um ca. 50 Grad schräg nach oben geneigt und zeigt zum Himmelspol. Ihre Neigung entspricht genau der geographische Breite. Komfortable Montierungen besitzen sogar einen eigenen Polsucher, um die Montierung genau auf den Polarstern einzustellen und einen Motor, um die Erddrehung zu kompensieren.
Die Montierung muss noch auf einem passenden STABILEN Stativ oder einer Säule stehen. Holzstative sind zwar leicht und praktisch, ob sie aber ein größeres Fernrohr fest und verwacklungsfrei tragen können, sollte man vor dem Kauf sorgfältig und kritisch prüfen! Hier können geschickte Bastler durch Selbstbau viel Geld sparen.
Da die Ursache der Gestirnsbewegung die Erddrehung ist, die das Teleskop mitdreht, kann man alternativ eine Achse parallel zu Erdachse ausrichten und damit die Die gebräuchlichste parallaktische Montierung ist die sog. deutsche Montierung. Sie besteht aus dem eben erwähnten geneigten Achsenkreuz. Andere gebräuchliche Arten sind die Gabelmontierung, die oft mit Schmidt-Cassegrain-Teleskopen als Komplettpaket verkauft wird, und die Dobsonmontierung. Letztere ist eine einfache azimutale Holzmontierung für Newton-Teleskope, die "Amateurriesenteleskope" jenseits von 30 cm Öffnung erst möglich machen. Nachteil der Gabel- wie der Dobsonmontierung ist die mangelnde Erweiterbarkeit des Instrumentes und manchmal auch eine recht armselige Steifigkeit. Mit Dobsonteleskopen kann man auch keine nachgeführten Astrofotos machen, sind aber genial, was die einfache Handhabung, guten Transport und geringes Gewicht angeht. Viele Deep-Sky-Freaks beobachten mittlerweile mit diesen Dingern, die sich hervorragend zum Selbstbau eignen.
Beispiele für parallaktische
Montierungen:
links: Deutsche Montierung
(die nicht mehr erhältliche Vixen-Saturn-Montierung)
rechts: Gabelmontierung
(darauf Celestron C8 mit Sonnenfilterfolie)
Die Polachse zeigt immer genau auf den Himmelpol
und gleicht bei der Nachführung die Erddrehung aus. Diese
Montierungen eignen sich besonders für die motorische Nachführung
und für die Fotografie.
Links: Beispiel für eine
beliebte azimutale Montierung: Das klassische Dobsonteleskop (gesehen
auf dem ITV)
Mit dieser Montierungsbauart sind selbst riesige
Amateurteleskope machbar. Kleinere Teleskope bleiben
leicht, handlich und gut transportabel, da schwere Stative,
Achsenkreuze und Gegengewichte wegfallen. Das Teleskop wird in
der Regel von Hand über Azimut- und Elevationsachse eingestellt
und nachgeführt
Näheres zur genauen Einstellung parallaktischer Montierungen in meinem Spezialskript "Justierung von Polsucher und Montierung". Konkrete Hinweise zu kommerziell erhältlichen Teleskopen und Montierungen in meinen Kauftipps.
In den letzten Jahren werden
immer mehr sogenannte "GoTo"-Montierungen bzw. komplette
"Goto-Teleskope"angepriesen. Sie enthalten schnelle
Nachführmotoren und einen kleinen Steuerungscomputer, der jedes
beliebige Beobachtungsobjekt in sekundenschnelle auf Knopfdruck
anfährt (Besser: anfahren soll). Teilweise ist sogar ein
GPS-Empfänger enthalten, der die Eingabe des Beobachtungsortes
überflüssig macht. Leider ist die Einstellung und Bedienung gerade
für Anfänger oft so umständlich und kompliziert, dass genau diese
beworbene Zielgruppe bereits an der vielfach angepriesenen
"kinderleichten Aufstellung" scheitert. Und wer sich nicht durch
das dicke Handbuch im intensiven Selbststudium gequält hat, kann
manchmal noch nicht einmal den Mond beobachten, ohne dass das
Teleskop macht, was es will...
Fazit: Das Geld lieber in eine gute Optik und solide Mechanik
investieren. Goto kann man meist später noch nachrüsten.
Über das wichtigste Zubehör, nämlich auswechselbare Okulare
für die unterschiedlichen Vergrößerungen
hatte ich schon geschrieben. Sinnvoll für den Einstieg sind drei
bis vier aufeinander abgestimmte Okulare. Je eines für für die
Maximal- und Minimalvergrößerung (Austrittspupillen ca. 5 und 0,7
mm), und ein bis zwei weitere für den Zwischenbereich.
Für den Anfang ausreichend sind sicher einfache Okulare vom Typ
Kellner. Wer etwas mehr investieren möchte, sollte sich für
schwache Vergrößerungen lieber ein Weitwinkelokular zulegen (Typ
Erfle, Nagler, Panoptic und wie sie alle heißen). Für höchste
Vergrößerungen ist ein scharf zeichnender Typ wie Plössl oder
ähnliche empfehlenswert (Orthoskopische Okulare). Für mich gilt
beim Kauf unbekannter Okulare: Kein Kauf ohne vorherigen Test: Okular einfach hinter ein
Foto-Teleobjektiv montieren und nach Farbreinheit, Schärfe,
Einblickverhalten und Verzeichnung beurteilen (s. detaillierte Testanleitung).
Von vornherein vergessen kann man die meisten Zoomokulare. Bei zwergenhaften Gesichtsfeldern (vor allem in der schwachen Vergrößerung) und hohen Kosten dürften sie kaum die Erwartungen erfüllen.
Beim Kauf eines Fernrohres sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass der Okularauszug eine Steckfassung von 1¼ Zoll (31,8 mm) oder 2 Zoll Durchmesser für die modernen Okulare besitzt. Billige Teleskope haben oft nur einen Anschluss für 24,5 mm Okulare, die in guter Qualität kaum zu bekommen sind!
Viel mehr zu Okularen und das hintere Fernrohrende findet Ihr in Wolfgangs Okulartipps.
Weiteres Zubehör:
Eine Barlowlinse soll die Fernrohrbrennweite und damit die Vergrößerung um den Faktor zwei oder drei verlängern. Da Barlowlinsen nicht gerade zimperlich mit der Bildqualität umgehen und eine gute Linse genauso teuer wie ein Okular ist, sollte man den Kauf eines solchen Teils kritisch überdenken. Besser ist, man kauft sich gleich ein gutes kuzbrennweitiges Okular.
Zenitspiegel oder
Zenitprisma
Wer jemals mit einem Refraktor oder Schmidt-Cassegrain-Teleskop im
Zenit beobachtet hat und dabei seinen Kopf und Nacken verrenken
musste, dem wird die Wichtigkeit eines solchen Teiles schnell
klar. Ein absolutes Muss für solche Geräte. Der Zenitspiegel lenkt
das Bild seitlich aus dem Fernrohr heraus und ermöglicht bequemes
Beobachten in jede Himmelsrichtung. Newton-Teleskope brauchen ihn
nicht, da das Licht schon durch den Fangspiegel seitlich austritt.
Nachteil dieser Teile ist, dass sie ein seitenverkehrtes Bild erzeugen. Dem kann mit den speziellen, aber natürlich teureren Amici-Prismen (verfügbar mit 90 und 60 Grad Ablenkung des Strahlenganges) oder entsprechenden Spiegeln abgeholfen werden. Allerdings verbessert die zusätzliche Reflexionsfläche nicht gerade die Bildqualität.
Filter
Farbfilter, Sonnen- und Mondfilter, die bei etlichen
Kaufhausteleskopen mitgeliefert werden, sind nur nutzlose
Verkaufsgags. Das Sonnenfilter, das ins Okular
eingeschraubt wird, erhitzt sich im Betrieb zu stark und droht zu
platzen! Wenn man in dem Moment gerade beobachtet, dürfte ein Auge
wohl hin sein... Diese Dinger gehören verboten und in die
Mülltonne!!
Von der Benutzung dieser Sonnenfilter kann ich deshalb nur
abraten.
Empfehlenswert zur Sonnenbeobachtung sind Objektivsonnenfilter aus
Glas (teuer!) oder Folie (z. T. gut brauchbar, aber etwas
schlechteres Bild als bei Glas). Am besten ist meiner Meinung nach
die Sonnenprojektionsmethode.
Dabei blickt man nicht durch das Okular, sondern projiziert das
Sonnenbild auf einen weißen Papp- oder Papierschirm hinter dem
Fernrohr. Das ist billig, gut und auch leicht selbst herzustellen.
Mehr zur Sonnenbeobachtung für Amateure in meinem gleichnamigen Skript.
Empfehlenswert bei unserem aufgehellten Himmel
ist jedoch ein sogenanntes Nebelfilter (UHC oder O
III-Filter). Es ermöglicht die Beobachtung lichtschwacher Gasnebel
(aber nicht: Sternhaufen und Galaxien!!) auch bei Störung durch
Stadtlicht, ist aber mit Kosten von über Euro 100,- nicht gerade
billig. Sogenannte "LPR"-Filtern sind zwar günstiger, bringen aber
deutlich weniger. Neuerdings gibt es zu deutlich günstigeren
Preisen (knapp 100 Euro) von der Firma Astronomik OIII und
UHC-Filter. Ob sie qualitativ mit den bewährten Lumicon-Filtern
mithalten können, bleibt abzuwarten. Erste Testberichte sind ganz
positiv ausgefallen.
Die Nebelfilter der Bauart "Deep Sky" oder "Swan-Band" sind
dagegen höchstens etwas für Spezialisten, sie lohnen sich für
Einsteiger aber eigentlich kaum.
Welches Filter für welchen Gasnebel am besten ist, darüber
streiten sich die Gelehrten. Regelmäßige Beobachtungsberichte
erscheinen z. B. in Interstellarum.
Taukappe Ist für längere Beobachtung in feuchten Nächten bei Refraktoren und Schmidt-Cassegrain Teleskopen fast unverzichtbar. Profis basteln noch eine Heizung dazu (oder kaufen den Kendrick Dew Remover). Besitzer von Schmidt-Cassegrain-Fernrohren werden vom Taubeschlag auf der Schmidtplatte förmlich dazu genötigt! Alternativ geht auch ein Föhn (im Campinghandel auch mit 12-Volt-Anschluss verfügbar).
Sucher Ein unverzichtbares Utensil. Auch bei schwächster Vergrößerung zeigt ein Fernrohr nur einen so kleinen Ausschnitt am Himmel, dass die Suche nach den Beobachtungsobjekten schwer fällt. Ein Sucherfernrohr oder Leuchtpunktsucher nach Art des sog. Telrad-Finders erleichtern die Sache sehr.
Teilkreise
Um sehr lichtschwache Objekte, die auch im Sucher nicht
sichtbar sind, oder Planeten am Tage zu finden, sind genau
justierte Einstellkreise an der Montierung recht hilfreich.
Sucherei nach Koordinaten und Teilkreisen ist aber eine
Wissenschaft für sich...
Bequemer sind da digitale "Teilkreise" (Fabrikate: Astro-Master,
NGC Max, Sky-Commander u .ä.). Sie zeigen die Koordinaten des
Fernrohres am Himmel (Rektaszension und Deklination) direkt auf
einem Display an. Mit Kosten um Euro 500 aufwärts ist das sicher
nichts für den blutigen Anfänger, für den engagierten Amateur ist
es aber ungeheuer praktisch, vor allem an Dobson-Teleskopen. Diese
sind ja azimutal montiert und schwenken nicht schön entlang der
Himmelskoordinaten wie parallaktisch aufgestellte Fernrohre.
Mittlerweile gibt es eine Reihe von Kombinationen aus digitalem Teilkreis und Nachführung . Im Astrojargon heißen sie "GoTo-"Teleskope (z. B. Meade LX 200, SkySensor 2000 und Celestron NexStar-Serie). Sie fahren auf Knopfdruck jedes Objekt am Himmel automatisch an, so Gott will und die Elektronik nicht eingefroren ist oder der werte Nachbar einem wegen Lärmbelästigung nicht das Fernrohr stillgelegt hat. Diese Modelle können auch mit einem Computer kommunizieren und das Teleskop voll durchcomputerisieren. Ob diese Modelle (speziell die NexStar Montierung) die Stabilität ihrer Vorgänger erreichen, würde ich mal mit Skepsis betrachten...
Fotoadapter
Um im Brennpunkt des Fernrohres zu fotografieren, benötigt
man eine Spiegelreflexkamera und meist einen T2-Ring, um ihn am
Fotoadapter des Fernrohres zu befestigen.
Sternfeldaufnahmen kann man dagegen auch einfach mit
"aufgesattelter" Kamera am Teleskop nachführen (sog.
Piggy-Back-Methode). Dazu muss das Fernrohr aber unbedingt
parallaktisch aufgestellt und halbwegs ausgerichtet sein, was
dummerweise viele moderne GoTo-Teleskope standardmäßig nicht
bieten.
Vorsicht: Astrofotografie durchs Fernrohr ist wirklich nur was für
Freaks! Für den Gelegenheitsbeobachter gibt's da Frust hoch drei!
Der letzte Schrei ist das "elektronische" Okular der bekannten amerikanischen Firma mit "M". Es handelt sich um einen bescheidenen 320 x 240 Pixel CMOS-Chip in einer Okularfassung. Außer an Mond, Sonne und vielleicht den hellen Planeten sollte man davon nichts erwarten. Das eigene Auge ist allemal besser! Im Handel gibt es auch für wenig Geld gleichwertige oder fürs gleiche Geld bessere Kamera- oder Webcam-Module. Und die liefern auch noch wenigstens das europäische PAL-Format und kein für Videorecorder untaugliches NTSC, wie Meade. Man muss sich dazu nur noch eine passende Fassung basteln (z. B. Filmdöschen...).
Natürlich hängt die Entscheidung von der
Zielgruppe und dem Geldpolster ab. Ich erwähne noch einmal, dass
man sich nicht von den bloßen Angaben über die Vergrößerung in die
Irre leiten lassen soll!
Was man bei welcher Vergrößerung sieht, kann man übrigens weiter oben im Kapitel Vergrößerung
nachlesen. Für Teleskope als Geschenk
für Kinder habe ich eine extra Seite erstellt.
1) Feldstecher
Er sollte möglichst lichtstark sein (möglichst große Austrittspupille, empfohlen 5 - 7 mm) und ein
großes Gesichtsfeld haben.
Gut geeignet sind Feldstecher mit 7 * 50, 10 * 50 oder 10 * 60
(die erste Zahl gibt die Vergrößerung, die zweite der
Objektivdurchmesser in mm an). Finger weg von Zoom-Feldstechern!
Die Bildqualität ist meistens Mist.
Wichtig bei Sternbeobachtungen ist außerdem eine exakte parallele
Justierung der beiden Lichtwege, sonst sieht man Doppelsterne.
Sehr angenehm sind zudem Ferngläser mit Schrägeinblick, sonst
macht das Beobachten hochstehender Objekte keinen Spaß! Solche
Geräte für fortgeschrittene Beobachter gibt es vor allem mit
größeren Objektivlinsen. Beispiel: APM
20
+ 40 x 100
Mittlerweile werden auch einige astrotaugliche
Feldstecher mit elektrischen Bildstabilisatoren bereits zu Preisen
von ca. 1000 Euro aufwärts angeboten. Sie sollen höhere
Vergrößerungen (ca. 15fach) ohne Stativ zulassen. Ich würde mir
vielleicht lieber ein gutes Stativ holen. Das wird billiger...
Beispiele: Canon
15x50, Fujinon
14
x 40 u. a.
Preislage brauchbarer Feldstecher: 70 Euro bis unendlich. Als alleiniges astronomisches Beobachtungsgerät sind sie leider etwas spartanisch mit Vergrößerung ausgestattet. Für den, der aber nicht mehr als 100,- ausgeben will, ist der Feldstecher auf einem Fotostativ und ein gutes Einführungsbuch vielleicht die beste Einstieg in die Astronomie, wahrscheinlich besser als eines der "Schülerfernrohre"! Für Himmelsbeobachtungen ist besonders geeignet ein um 45° oder 90° abgeknickter Strahlengang nach oben, damit man keine Gymnastik bei zenitnahen Beobachtungen leisten muss. Solche Feldstecher finden sich aber leider nur selten und im gehoben Preissegment.
2) Spektive
sind, wie erwähnt, mangels Flexibilität in
der Ausstattung eher etwas für ambitionierte Naturbeobachter und
allenfalls für Gelegenheits-Sterngucker geeignet. Neben den
klassischen Spektiven des Fotohandels gibt es auch von Astrofirmen
brauchbare Spektive mit Amiciprismen zur Bildaufrichtung und
Standardokularanschluss, die astronomisch gut nutzbar sind. Leider
sind die Geräte mit auswechselbaren Okularen mittlerweile sehr rar
geworden, Ausnahme einige wenige Celestron-Spektive und die Vixen
Geoma Reihe (Beispiel).
Ob
die Bildqualität auch für Planetenliebhaber wirklich ausreichend
ist, mag mangels Vergrößerung zweifelhaft sein. Preise: 300 - 1500
Euro.
Wenn das Spektiv für astronomische Anwendungen
genutzt werden soll, sollte man auf jeden Fall ein Gerät mit
Schrägeinblick wählen, um ein angenehmes Sehen in größeren Höhen
über dem Horizont zu ermöglichen. Abraten würde ich von Spektiven
mit Spiegeloptik, da nach meiner Erfahrung die Qualität dieser
Spiegeloptiken meist sehr bescheiden ist. Eine Ausnahme ist
eventuell das C5.
3) Das berühmt-berüchtigte "Schüler-
oder Kaufhausfernrohr":
ein 50 mm oder 60 mm Refraktor oder 75 mm Spiegelteleskop mit
einfacher azimutaler Montierung. Kosten ab 80 Euro aufwärts. Ist
eigentlich nur was für jemanden, der mit Astronomie noch nichts zu
tun gehabt hatte. Entweder landet so etwas schnell in der Ecke
oder bringt sehr schnell (!) Lust auf mehr. In jedem Fall
wird es also nach kurzer Zeit in einer Ecke verstauben.
Die überreichlich angebotenen Zubehörteile bei diesen
Komplettgeräten sind leider in Qualität und Auswahl oft
haarsträubend. Davon sollte man sich nicht blenden lassen!
In der Zeitschrift "Sterne und Weltraum", Heft 11/2010 wurden vier Einsteigerteleskope in der 200-Euro Klasse von Bernd Weisheit getestet:
4) Für Anfänger, die schon etwas
ernsthafter an die Sache gehen und 300 - 400 Euro investieren
möchten:
Schon für um die Euro 350,- bis 450,- gibt es solide und
parallaktisch montierte Spiegelteleskope mit Durchmesser 114 mm
als empfehlenswertes Einsteigergerät. Fast alle Mitglieder in
unserem Verein sind damit groß geworden oder werden es noch. Von
dem russischen Fabrikat "TAL" wird so ein Gerät für einen relativ
günstigen Preis angeboten. Baugleiche Geräte mit recht robuster
Mechanik und guter Qualität und evtl. etwas anderer Ausstattung
werden unter den Marken "Galaxy" und "Siberia" (Alleinvertrieb
über Firma Baader-Planetarium) angeboten. In einfacherer
Ausführung
mit weniger stabiler Montierung gibt es so etwas schon mit
150 mm Spiegel für ca. 300 Euro, mit 114er
Spiegel sogar schon für knapp 150 Euro.
Bei den Kaufhausversionen solcher Geräte
("Bresser", Tasco", "Quelle" u.a. Fernost-Importe, selbst das
Celestron Nexstar 114 scheint mit diesem Tubus gesegnet zu sein!)
kann die optische und mechanische Qualität ziemlich daneben sein,
vor allem, wenn es sich um sog. "Kompakt-Newtons", Schmidt-Newtons
oder Maksutov-Newtons handelt. Letztere haben oft sogar einen
total unterdimensionierten Fangspiegel, der die Öffnung des
Hauptspiegels von 114 auf 80 mm reduziert! Die Kompakt-Newtons
sind an der sehr kurzen Baulänge von ca. 50 cm bei 114 mm
Spiegeldurchmesser zu erkennen. Zur Brennweitenverlängerung ist
eine Barlowlinse fest eingebaut, die die Justage ziemlich
erschwert. Das ist bei der Justieranfälligkeit der lichtstarken
Primäroptik nicht gerade von Vorteil und verbessert die sparsame
Bildqualität auch nicht gerade...
Vor dem Kauf auf jeden Fall durch einen erfahrenen Amateur prüfen
lassen!
Für fast die gleiche Summe (400 Euro) kann man
übrigens schon wesentlich größere Dobson-Teleskope mit 20 cm
Öffnung bekommen! Detail siehe unten.
Beispielhaft ein Dobson-Set bei Astroshop.de,
für unter 600 Euro bekommt man sogar schon einen 250er
Dobson.
An Refraktoren gibt es in dieser Preislage leistungsmäßig eigentlich nichts ebenbürtiges.
5) Preislage um 1000 - 2000,- Euro
Dafür bekommt man schon einen guten "Newton" 150 mm (als
Russenfabrikat von TAL auch schon unter 1000 Euro), Refraktoren um
100 - 120 mm oder mit etwas Aufpreis die populären 8 Zoll (20 cm)
Schmidt-Cassegrains mit Grundausstattung (Celestron C8 oder Meade
8-Zöller Schmidt-Cassegrain). Zusätzliche Okulare, Nachführmotoren
etc. kann man dann auch noch später nach Belieben dazukaufen.
Letztere würde ich nur unter Einräumung eines Rückgaberechtes
kaufen und als Anfänger von einem erfahrenen Amateur beurteilen
lassen! Gerade unter den Schmidt-Cassegrains ist die
Qualitätsstreuung sehr groß. Unter wenigen guten Geräten findet
sich viel Mist, ansonsten sind sie aber recht gute
Allroundfernrohre. Sie sind für den anspruchsvollen Einsteiger und
Gelegenheitsbeobachter sicher eine gute Wahl.
Vorsicht bei lichtstarken Refraktoren! Früher hatten Refraktoren Öffnungsverhältnisse um 1:15 und waren mit sehr guter Qualität bezahlbar herzustellen. Die heutigen modernen Objektive mit 1:8 oder sogar 1:5 haben, wenn es keine Apochromaten oder Sonderglasoptiken sind, oft erschreckende Farbsäume und sehen neben einem gleichgroßen guten Newton ziemlich alt aus! Wer da legendäre "Refraktorqualität" erwartet, wird sicher enttäuscht werden oder muss für die Spezialoptiken (3-Linser oder Spezialapos) sehr tief in die Tasche greifen. Und von den gelegentlich angebotenen Feldstecherobjektiven für Selbstbauer sollte man auch nur Feldstecherqualität erwarten!
Etwa das Doppelte muss man hinlegen, wenn es ein Teleskop mit integrierter Computersteuerung sein soll, das automatisch und (so Gott will und der User durchblickt) ohne Sucherei jeden gewünschten Punkt am Himmel anfährt (Im Handel: div. Meade LX 200-Modelle, Vixen Sky-Sensor 2000 oder Celestron NexStar). Der letzte Schrei sind neuerdings Teleskope mit GPS-Empfänger, die die an sich wenig aufwändige Einstellung durch massiven Einsatz von Elektronik vereinfachen (sollen ;-). Aber leider ist nicht immer die Handhabung mit Batterien, Kabeln und kleinen Knöpfen bei Dunkelheit und Kälte so einfach, wie die Hersteller versprechen.
Wer nicht allzu viel Geld ausgeben möchte, aber keine Kompromisse an die optische Qualität machen will, dem sein der Kauf (oder Selbstbau!) eines Newtons auf einer Dobson-Montierung angeraten. Nachteil: keine nachgeführte Fotografie möglich. Vorteile: Billige Bauweise, leichtes Gewicht, hervorragende Transportfähigkeit, riesige Öffnungen realisierbar. Wer nicht ein zu lichtstarkes Gerät wählt, bekommt auch für Planeten ein perfektes Bild bei großen Öffnungen, das jeden Refraktor ins hinterste Glied zurücksetzt...
Fertige Geräte, Bausätze und/oder Bauteile haben z. B: ICS oder GAT. Man bekommt Dobsons aber von praktisch jeder Astrofirma. Außer von Meade habe ich noch keine Klagen über Mängel gehört. Sie sind handlich, einfach zu bedienen und bieten gegenüber einem 114er Spiegelteleskop bei evtl. ähnlichem Preis einen unwahrscheinlichen Leistungsvorteil. Allerdings erlaubt die azimutale Dobsonmontierung ohne Nachführung praktisch keine fotografischen Anwendungen. Solche Dobsonteleskope von den Firmen Galaxy oder GSO (Guan Sheng Optics) werden auf dem deutschen Markt von fast allen Namhaften Astrohändlern angeboten. Die Qualität soll ordentlich sein, aber natürlich darf man bei solchen Kampfpreisen keine Spitzenprodukte erwarten. In "Sterne und Weltraum", Heft 10'2001 befindet sich ein Testbericht. Man kann zwar keine überragende Qualität erwarten, bekommt aber aber trotzdem ein Gerät zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis!
Beispiele fertiger Dobsons für anspruchsvolle Einsteiger: 200 mm Dob GSO, ca. 350 Eur, für unter 600 Euro bekommt man sogar schon einen 250er Dobson.Da man den Selbstbau aus wenigen Fertigteilen aus Holz mit einer durchschnittlichen Heimwerkerausstattung machen kann, ist das eine hervorragende Gelegenheit, Geld zu sparen und mehr über Teleskope hautnah zu erfahren. Tipps in der Selbstbau-Homepage
Für Teleskope als Geschenk für Kinder habe ich eine extra Seite erstellt.
Kleine Newtons
Empfehlenswerte 114 mm Newtons sind als TAL-1, Siberia 110
(angeblich baugleich mit TAL-1), TAL-1M (mit Motor) oder GALAXY
110 im Handel und liegen preislich zwischen Euro 350 - 600. Diese
russischen Fabrikate bestechen durch ihre hervorragende optische
Qualität und robuste Mechanik, die jedoch recht schwer ist.
Das Konkurrenzgerät von Vixen (GP-E R114) ist dagegen
ausstattungsmäßig am besten und vor allem ist die GP-Montierung
hervorragend! Allerdings ist der Preis deutlich höher (650 Eur).
Für ambitionierte Einsteiger das empfehlenswerteste Gerät.
Lesenswert ist in diesem Zusammenhang der Test im SuW-Heft 2 und
3/1999. Mittlerweile wird das 114er Celestron-Teleskop meist nur
noch mit der schlechteren EQ-Montierung angeboten. Beispiel: Celestron
Astromaster
114 EQ-C für unter 200 Euro.
Der Meade Explorer 4500 wird allgemein als mechanisch unzulänglich
angesehen und kann kaum weiterempfohlen werden. Ebenso die
Kaufhausmarken von Tasco, Bresser etc. Dort wird im allgemeinen
die absolute mechanische Unzulänglichkeit bemängelt.
Newtons mit Spiegeln unter 100 mm Durchmesser würde ich übrigens
nicht empfehlen, dann lieber einen 60 mm Refraktor nehmen! Das
gleiche gilt für die sehr kompakten Schmidt-Newtons oder
Maksutov-Newtons mit 114 mm Öffnung.
Mittlerweile werden immer mehr 150 mm Newtons zum Einsteigerpreis angeboten. Leider kann ich davon keine persönlichen Testberichte angeben. Händlerbeispiel: Celestron N 150/750 mm
Eine Nummer größer gibt es Newtons zwischen 150-200 mm Spiegeldurchmesser in empfehlenswerter Qualität z. B. von TAL, Siberia, Galaxy und Vixen.
Einsteigerrefraktoren:
An 60 mm Refraktörchen soll der Meade Explorer 230 für ca. 200,- Euro ganz brauchbar sein. Er wird auf einer passablen, allerdings azimutalen Montierung geliefert. Die Version mit parallaktischer Montierung (Explorer 285) soll total wackeln und schlecht sein. Auch wenn die Baulänge von Refraktoren mit Öffnung 1:10 bis 1:15 etwas abschreckt, sollte man lieber dazu greifen als zu ultrakompakten 1:5 bis 1:8 Refraktoren. Die Bildqualität ist Klassen besser!
90 mm Refraktoren sing dagegen optisch meistens recht brauchbar und für Sonne, Mond und Planeten eine sehr gute Wahl. Ein hervorragendes Gerät dieser Bauart ist das Vixen 90M, das allerdings mit Montierung schon um die 1000 Euro verschlingt, und damit deutlich über den 114er Spiegeln oder gar einem 200er Dobson liegt. Das optisch angeblich gleich gute Konkurrenzprodukt von Meade (Explorer 395) ist zwar billiger (um Euro 650), aber zeigt absolute Mängel bei der Montierung. Das gleiche gilt natürlich für die allseits bekannten Kaufhausmarken (Bresser, Tasco, Konus, Danubia und wie sie alle heißen, es fast alles irgendwelche Teile aus fernöstlicher Produktion).
In letzter Zeit haben die neuen Refraktoren von
Bresser z. T. ganz gute Kritiken bekommen. Da die ihre Sachen aber
auch aus China einkaufen, kann morgen schon wieder alles anders
aussehen...
Außerdem sind deren Refraktoren (und die ähnlicher Anbieter)
einfache Fraunhofer-Achromaten, die bei Öffnungen um 1:8 bis1:10
ganz kräftige Farbsäume zeigen und die "legendäre"
Refraktorqualität schnell vergessen lassen. Daneben wird die
mangelhafte Verarbeitungsqualität des öfteren bemängelt. Zur
Beseitigung der Farbsäume bieten sich licht- und geldschluckende
Farbfilter an. Test in "Sterne und Weltraum", Heft 8/2003
Die "Russentonne"
Ambitionierte Fotoamateure können den Erwerb eines russischen
Spiegelteles 1000 mm 1:10 in Erwägung ziehen. Kostenpunkt auf
Flohmärkten ca. 190 Euro. Das gleiche muss man noch einmal für
Adapter und Okulare ausgeben, und man hat ein brauchbares
Maksutov-Teleskop. Leider ist die Schärfe bei hohen Vergrößerungen
nicht optimal, 100fach ist die erträgliche Obergrenze. Für die
Planetenbeobachtung weniger geeignet, aber ein nettes Reise- und
Leitfernrohr.
Leider ist die Optik meist verspannt. Durch Lockern der
Verschraubungen aller optischer Fassungen kann man die Qualität
beträchtlich steigern! Ohne diese Einstellung ist die Qualität oft
sehr enttäuschend, es sei denn, man hat die handgeprüfte "A-Code"
Serie, Preislage um Euro 300,-.
Zusätzlich noch notwendig: ein Okularadapter,
Okulare, Zenitspiegel, Montierung, Stativ, Sucher, ....
Fazit: wer so etwas nicht schon hat (Anfänger!), der braucht nach
einer Russentonne nicht zu gucken!
Mehr dazu in meinem Extra-Skript zur Russentonne und deren Justierung.
Bauanleitung für eine Russentonnenmontierung: http://members.tripod.de/quickastro/giottowks/start.htm
Die Russentonne oder deren kleiner Bruder (500
mm, 1:8) ist nicht zu verwechseln mit diversen Maksutovs
90/500 mm (Maksutov 500 mm, 1:5,6), die gelegentlich zu
Preisen um Euro 250,- über die Märkte schwappen und eine absolut
hanebüchene Qualität haben. Ich selbst bin mal für 24 Stunden
Besitzer eines solchen Teils gewesen :-((
Sie taugen weder zum Fotografieren, noch zum Beobachten, und sie
sind wohl auch nicht justierbar. Auch das Konus Simplex-90 scheint
so ein Teil zu sein, es gibt sie aber auch "NoName" oder von
Celestron. Hände weg davon!!
Das Meade ETX
Oft kommen Anfragen zum Meade-ETX-Teleskop
(ursprünglich Maksutov, Ø ca. 90 mm, jetzt auch mit anderen
Öffnungen und als Refraktor zu haben). Dazu verweise ich mal auf Weasners ETX
Homepage (englisch). Persönlich halte ich von dem Gerät
wenig, da zu klein, zu teuer, zuviel Plastik... Zwar im Prinzip
schön ausgedacht (und dem legendären und teuren amerikanischem Questar
nachempfunden), aber mit Sicherheit auch allen
Meade-Pferdefüßen anhaftend (Diskrepanz zwischen Werbung und
Wahrheit). Es tut vielleicht als Zweit-Reisefernröhrchen fürs
Handgepäck gute Dienste. Der einzige Vorteil ist die ultrakompakte
Bauweise und deshalb hervorragende Mobilität des Telesköpchens.
Kosten so ab 400 - 800 Euro, je nach Größe. Fotografisch wohl
untauglich, da der Nachführmotor mit Kamera schlapp macht.
Die wohlwollenden Berichte von der "legendären"
Abbildungsqualität stammen leider offenbar häufig von blutigen
Anfängern, die damit Sterne 16. Größe gesehen haben wollen oder
schon von Feldstecherobjekten zu Begeisterungsstürmen hinzureißen
sind. Das Konkurrenzprodukt: Celestron
mit 102 mm Öffnung kommt in der Kritik meist besser weg, hat aber
eine weniger ausgefeilte Bauart. Etwas mehr Power bietet das Celestron
C6.
Ähnlich computerisiert wie das ETX sind die Geräte der Celestron
NexStar-Baureihe oder das Skypod,
mit verschiedenen Optiken erhältlich. Ein Test dieser Teleskope
mit GoTo-Automatik befindet sich in "Astronomie Heute" Heft
März/April 2003.
Abraten möchte ich davon, eines der Billig-Teleskope
aus Kaufhäusern, Supermärkten oder Lebensmitteldiscountern zu
kaufen oder an jemanden zu verschenken. Alle Jahre wieder zur
Weihnachtszeit werden da z. B. Spiegelteleskope mit ca. 70 mm
Öffnung für 50 - 100 Euro angeboten. Ich habe zwar nicht durch
jedes dieser Geräte gesehen, aber Erfahrungsberichte dazu
schrecken ab... Oft sind sie so gründlich dejustiert, dass ein
Anfänger, der sich nicht vor der ersten Beobachtung mit einem
Schraubenzieher über sein Teleskop hermacht, kaum etwas finden und
erkennen kann.
Der Mondkrater ist zwar ganz eindrucksvoll, auch die Venusphasen,
Jupitermonde und die Saturnringe sind damit zu sehen, aber mehr
zeigt so ein Gerät kaum. Nach wenigen Nächten ist die Begeisterung
dahin. Macht also 10 Euro die Nacht, und das empfinde ich als teuer!
Wer als Anfänger durch so ein Gerät schaut, gewinnt sicher die
Einstellung: "Astronomie ist Schrott, man sieht ja eh nichts" und
stellt Gerät und Hobby in die Ecke. Sinnvoller scheint mir dann
schon der Erwerb eines Feldstechers (z. B. 7 x 10 oder 10 x 50)
und/oder guter Astronomieliteratur oder Sternkarten (z. B.
"Himmelsjahr" oder den "Karkoschka", siehe
oben)!
Wer sich eine separate Montierung
kaufen möchte, kann z. B. auf die bekannte "Polaris"-Serie von
Vixen zurückgreifen.
Für kleine Teleskope (bis 110er Newton) reicht die Polaris oder NP
(=New Polaris)-Montierung. Äußerlich ähnlich sieht die Montierung
Bresser EQ 3 aus, allerdings hört man oft von wackeligen
Schrauben, großem Spiel etc. Hoffentlich gilt dort nicht das
gleiche, wie für die Bresser EQ 4 (Siehe nächster Absatz). Abraten
möchte ich von Teilen wie der EQ1 oder EQ2. Sie verhindern gerade,
dass das Teleskop von Stativ fällt, an Stabilität ist dabei aber
nicht zu denken.
Besitzer größerer Teleskope oder Fotografen sollten die Vixen SP (=Super Polaris) oder den Nachfolger GP (=Great Polaris) wählen. Die GP wird übrigens in drei Varianten angeboten: Als abgespeckte "Einsteigerversion" GP-E ohne Teilkreise und Polsucher. Die GP ist das Standardmodell, und die GP-DX-Montierung ist besonders verstärkt (Stahlachsen statt Alu). Die den Vixen-GP-Montierungen äußerlich sehr ähnliche Bresser EQ 4 wurde in "Sterne und Weltraum" (SuW), Heft 9'2001 ausgiebig getestet. Vielleicht verbessert der Hersteller nach dem absolut vernichtenden Testergebnis diese Montierung bald in wichtigen Details, so dass sie auch benutzbar ist ...
Die früher erhältliche sehr stabile
Saturn-Montierung gibt es leider nur noch gebraucht. Als
Alternative bieten sich da die Modelle z. B. von AstroPhysics,
Losmandy, AOK oder die
Gemini- , Millennium- und Atlux-Montierung an. Ultimative
Montierungen stellen Sideres und Alt her, aber die kosten.... (je
nach Modell 4 - 5-stellige Euro-Beträge).
Neuerdings versucht die EQ 6 in diesem Bereich mit einem sehr
günstigen Preis Fuß zu fassen. Tests und Verbesserungsberichte z.
B. in SuW 4'2002 und 8'2002 zeigen jedoch erhebliche Mängel, so
dass der Kauf allenfalls visuellen Beobachtern empfohlen wird.
Fotografisch ist sie - vorsichtig gesprochen - nur eingeschränkt
verwendbar und wird sicher nicht das letzte Modell des Fotografen
bleiben...
Die deutsche Montierung von Meade mit Computersteuerung besticht durch bulliges Aussehen und absolute Instabilität und reicht gerade noch für 80 mm Refraktoren... Außer von Problemen habe ich über dieses Teil bislang wenig gehört.
Mehr zu den computergesteuerten sogenannten "Goto-Teleskopen" habe ich weiter oben bei den Montierungen geschrieben.
Günstige Gelegenheit zum Fernrohr- und
Zubehörkauf ist der alljährlich im Frühjahr (Samstag,
18.05.2019, 10-18 Uhr) in Essen/Ruhr stattfindende ATT (Astronomischer
Tausch- und Trödeltreff: Gymnasium am Stoppenberg, Im
Mühlenbruch 51, 45141 Essen) oder die AME im Spätsommer/Herbst in
Villingen-Schwenningen (nächste AME: 14.09.2019, ab 2020 am zweiten Septemberwochenende), wo alle
namhaften Hersteller vertreten sind und sogar Messerabatte
gewähren. Dort gibt's auch günstig Gebrauchtgeräte. Einen
besseren Überblick über den Markt bekommt man kaum. Kleinere
Messen finden regional ebenfalls statt, wie z. B. im Spätherbst
der HATT in
Hattingen (Nächster: Samstag, 30.11.2019, 10 - 16 Uhr,
Gebläsehalle Henrichshütte, Hattingen).
Es finden auch im gesamten deutschsprachigen Raum regelmäßig Teleskoptreffen statt,
wo man sich über Teleskope jeder Größenordnung umfassen
informieren kann und die Geräte auch meist direkt selbst am Himmel
testen kann. Verzeichnisse von weiteren Teleskoptreffen und Messen
z. B. auf Astrogarten.de.
Viele Anzeigen für Gebrauchtgeräte finden Schnellentschlossene über die Kleinanzeigen in der Zeitschrift "Sterne und Weltraum". Online auch Gebrauchtbörsen z. B. bei Astromarkt.de. Ich würde aber niemals ein Gerät ungesehen und ohne Rückgaberecht kaufen!!
Abraten möchte ich davon, beim nächstbesten Optiker um die Ecke ein Fernrohr zu kaufen. Dort stehen i. d. R. nur einschlägig bekannte Marken wie Bresser, Tasco etc. herum, die aus Fernost kommen aber nach deutscher Wertarbeit klingen sollen. Wenn ich so ein Verkaufsgespräch gelegentlich mitbekomme, habe ich oft Probleme, das Lachen oder Weinen zu unterdrücken. Besser ist es, sich an einen der unten aufgeführten Händler zu wenden. Dort bekommt man mitunter erstaunlich kulante Angebote und Umtauschregelungen.
Handwerklich Geschickte können sich an den Selbstbau eines Fernrohres wagen. Es ist nicht so schwierig, wie man erst meinen könnte und recht preiswert! Dobson-Teleskope sind aus dieser Idee entstanden. Weblinks und Adressen dazu gibt's massenhaft auf der Seite der VdS-Fachgruppe Tesleskope und Selbstbau.
Weitere Hilfestellung gibt die nächste Volkssternwarte oder astronomische Vereinigung.
Ähnliche Informationen wie diese Seite gibt es auch in gedruckter Form: das "Teleskop-1x1", der "Fernrohrführerschein in 4 Schritten" und "Fernrohrwahl für Einsteiger in 4 Schritten", alle von Ronald Stoyan.
Für eine Zeit lang nannte ich ein Celestron 11
(28 cm Schmidt-Cassegrain) mein eigen. Für Deep-Sky-Beobachtungen
ist das Teil hervorragend, am Planeten allerdings kaum besser als
mein guter alter 150er Newton (auch nach der Reklamation nicht,
denn die heftige sphärische Aberration haben die nicht
wegschrauben können, ich aber mittlerweile
schon).
Mittlerweile habe ich mich aber davon wieder getrennt und bin zu
einem 250 mm Newton-Spiegel aufgestiegen.
Wenn nicht mit dem dicken Newton, dann beobachte
ich seit 19 Jahren mit einem 150 mm Newton 1:8, Marke Eigenbau.
Die vorzügliche Optik ist von Lichtenknecker. Montiert auf
Vixen-Saturn-Montierung (leider nur noch gebraucht erhältlich).
Die trägt auch locker noch mein C11.
Nebenher für "Ex und hopp-Beobachtungen": Russentonne oder 95 mm
Newton-Eigenbau.
Okulare: 45 mm Ultima, div. Weitwinkelokulare von 24 bis 7 mm
Brennweite und ein 5 mm Eudiaskopisches für Planeten.
Auf Exkursionen nehme ich gerne mein 20x77 mm Miyauchi-Fernglas mit. Es zeigt mehr als manches kleine Teleskop!
Was würde ich mir kaufen, wenn ich noch kein
Gerät hätte?
Dasselbe! Oder vielleicht einen dieser Lichtsauger, so einen
richtig tierisch großen Dobson. Der taugt allerdings nur was bei
Exkursionen unter einen völlig dunklen Himmel. In Stadtnähe kann
man diese Lichteimer weitgehend vergessen.
Und warum keinen Refraktor?
Vielleicht als Drittfernrohr. Zeigt fürs Geld einfach zu wenig,
das dann aber manchmal betörend gut!
Böse Zungen behaupten, Refraktoren wären was für saturierte
Ästheten...
zu Wolfgangs Astro-Homepage und zu
weiteren Astrolinks
Alles über das hintere Fernrohrende in Wolfgangs
Okulartipps und bei www.astro-okulare.de
(Dr. Reese Astronomische Okulare) Meine Gedanken zu Teleskopen als Geschenk für Kinder
meine Artikel zu Optikreinigung, Justierung von Newton- und von Schmidt-Cassegrain-Teleskopen
Liste mit Doppelsternen zum Fernrohrtest,
Fernrohrtest am Tage und mit künstlichem Doppelstern
Justierung von Polsucher und Montierung
Mehr zur Sonnenbeobachtung für Amateure.
Teleksoptests bei
fernrohrfinder.de
Teleskoptipps
von
Intercon, Astronomie.de
und Tests bei S. Wienstein
Selbstbau-Homepage mit allem,
was der Selbermacher braucht und wissen muss!
VdS-Fachgruppe Amateurteleskope
und Selbstbau (Herbert Zellhuber)
D. Bishop's
Teleskop-FAQ
Infos zur "Russentonne" und deren
Justierung und zu Test und Justierung
von Schmidt-Cassegrains von mir
Aktive Optik am Schmidt-Cassegrain:
Beseitigung von Astigmatismus und sphärischer Aberration
Weasners ETX
HomePage (engl.) mit vielen Infos zum Meade ETX
Kinderseiten von Astronomie.de, mit Tipps zu Teleskopen, Beobachtungsobjekten, Büchern etc. für Kinder und ihre Eltern.
Links auch in meiner Linkseite
unter "Bezugsquellen und Händleradressen"
Hersteller: Befort,
Celestron, Bresser, Losmandy, Meade, TeleVue
Online-Astroshops und Händler: Astroshop.de
, Astrocom (82152
Martinsried), Astro-Instrumente
Thiele (Wiesbaden), Astro-Optik-Bock
(Braunschweig), Baader-Planetarium
(82291 Mammendorf), Intercon Spacetec (ICS),
Keller (Pentling), Optik-Miller (Innsbruck), Optische Geräte Jülich, Teleskopservice Ransburg,
VegaOptics.de, ZuDenSternen.de
Literatur: Astro-Shop
(Hamburg)
Überregionale deutsche Zeitschriften, z. T. mit Tests und
Gebrauchtanzeigen:
"Sterne und Weltraum"
(SuW), "Astronomie
Heute", "Interstellarum"
© Dr. Wolfgang Strickling, Drususstr. 15, 45721 Haltern am See. Tel: (0 23 64) 16 76 91
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