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Der Steinmeteorit NWA 5348 Typ: kohliger Chondrit L4, Schockstadium: S1 Verwitterung: W2/4 Zusammensetzung: Fayalite 0.8-55.1 mol%, Ferrosilit 0.8-3.2 mol% Fundort: Sahara Schon das Übersichtsbild offenbart viele fein verteilte und deutlich von der dunklen Matrix abgegrenzte Kügelchen, die Chondren, die der gesamten Meteoritenklasse ihren Namen gab. Es handelt sich im Wesentlichen um die ursprünglichste Form fester Materie, die sich im solaren Urnebel zur Zeit der Planetenentstehung vor ca. 4.6 Milliarden Jahren zu "Urplaneten" zu Kleinplaneten und z. T. auch den großen Planeten zusammengefügt hat. Dieses Gestein ist älter als jedes bekannte Gestein auf der Erde! Orangerote Areale sind Anzeichen der Verwitterung während der Liegezeit auf der Erde. |
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Eine Mikroaufnahme diese Meteoriten zeigt schön die Chondren. Eine größere Kugel in der Mitte enthält auch einen kleinen kugelförmigen Einschluss von Nickeleisen, der sich in praktisch allen Chondriten zeigt. |
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Der Steinmeteorit NWA 512, auch als Terhazza 001, rote Variation bezeichnet. Typ: Chondrit L4 Schockstadium: S3 Verwitterung: W3/4 Zusammensetzung: Fayalite 24 mol%, Ferrosilit 20.5 mol% Dichte: 3.36 g/cm³ Schwach magnetisch, mäßige Anziehung d. Magnet Durch Aufheizung im Mutterplanetoiden hat sich die Struktur der Chondren schon ein wenig aufgelöst und ist nicht mehr so klar zu erkennen wie im obigen Exemplar. Metallpartikel sind leider nicht zu sehen, vielleicht als Folge der fortgeschrittenen Verwitterung auf der Erde. Alle Meteoriten wurden durch Einschläge und Kollisionen, die früher häufig vorkamen und immer noch vorkommen, freigesetzt. Das Material konnte dann durchs Sonnensystem bis zur Erde gelangen. |
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Ein unklassifizierter Steinmeteorit Fundort: Sahara/Marokko Fundjahr: 2005-06 Dichte: 3.38 g/cm³ Schwach magnetisch, wenig Anziehung d. Magnet Ich habe dieses Stück günstig
als unklassifizierten Chondriten gekauft, so dass die Analyse ganz
spannend war. Zuerst habe ich eine kleine Schiebe von dem ganzen Stück
abgetrennt, geschliffen und poliert. Man sieht sehr schon viele
Einsprengsel von Eisenpartikeln, was charakteristisch für viele
Chondriten ist.
Die Chondrenstruktur scheint mir noch weiter aufgelöst zu sein als die in obigem Beispiel, was für eine Metamorphose der ursprünglicheren Materie bei höheren Temperaturen im Mutterkörper spricht. |
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Dünnschliffe ca. 40µm vom
Meteoriten. Links im Durchlicht, rechts bei gekreuzten Polarisatoren.
Farbige Kristalle in gekreuzt polarisiertem Licht deuten auf stark
doppelbrechende Materialien (in Meteoriten meist Olivin) hin.
Metallische Strukturen sind schwarz bzw,. erscheinen im Durchlicht
wegen einer geringen Auflichbeleuchtung leicht blaugrau.
Ein zweites Durchlichtpräparat
zeigt im polarisierten Licht bei gekreuzten Polarisatoren eine schöne
radiale Pyroxenchondrule, rot markiert.
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Der Anfang meiner Sammlung: Einige kleinere Stücke vom Gibeon-Eisenmeteoriten Typ: Feiner Okaedrit (Of) IV A Fundort: Gibeon / Namibia, 25° 30' S, 18° 0' E Vermuteter Fall: vor ca. 30000 Jahren Gewicht abgebildete Stücke: 2.72 g, 1.48 g, 0.57 g, 0.08 g Zusammensetzung: 91,8% Fe; 7,7% Ni; 0,5% Co; 0,04% P; 1,97 ppm Gallium; 0,111 ppm Germanium; 2,4 ppm Iridium Solche Eisenmeteoriten sind entstanden, nachdem sich der Mutterkörper so weit erhitzt hatte, dass das Innere schmelzen konnte, die schweren metallischen Teile zum Mittelpunkt abgesunken sind und einen Metallkern wie bei unserer Erde gebildet haben. Bei einer späteren Kollision wurde der Mutterkörper bis zum Kern zerrissen und in kleine Bruchstücke zerteilt. |
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In der Hoffnung auf schöne
Widmannstättensche Figuren habe ich ein neu erstandenes Eckstück
poliert und geätzt, aber leider ergab sich nur ein rissiges Muster und
Fließstrukturen, aber keine regelmäßigen Kristalle. Vielleicht ist
dieses Stück beim Eintritt in die Erdatmosphäre zu sehr erhitzt worden,
so dass es zur Umkristallisierung gekommen ist.
Gewicht des Stückes: 7.18 g |
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Der nächste Versuch: Ein Exemplar vom Campo del Cielo Typ: Grober Okaedrit I AB Fundort: Argentinien, Campo del Cielo, 27°41'S, 61°47'W Vermuteter Fall: vor ca. 4000 -6000 Jahren Gewicht: 116.05 g (vor Schnitt und Ätzung) Zusammensetzung: 92,6 % Fe; 6,68 % Ni; 0,43 % Co; 0,25 % P; 87 ppm Ga; 407 ppm Ge; 3,6 ppm Ir Dichte: 7.58 g/cm³ Da ich das Stück recht günstig
erstanden habe, bin ich gleich mit der Eisensäge darauf
losgegangen, habe eine Ecke abgetrennt und poliert, wieder in der
Hoffnung, ein schönes Ätzmuster zu finden. Leider waren nur Kratzer zu
sehen.
Also noch einmal: Schleifen, Polieren, Ätzen... ...und die Kratzer waren wieder da, genau so wie vorher. Was war das nun? Neumannsche Linien! Das sind Störungen im Kristall, die sich beim Impaktschock im Eisenkern des Mutterplaneten gebildet hatten, bevor es den Kern endgültig in Stücke zerriss und die Einzelteile sich auf den langen Weg in meine Vitrine machten. Einen Ausschnitt aus dem Ätzmuster zeigt die untere Abbildung. |
© Dr. Wolfgang Strickling, Drususstr. 15, 45721 Haltern am See. Tel: 0 23 64 / 16 76 91
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Das letzte Update war am
2020-11-01
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