Jeder Taucher kennt das Phänomen, dass mit
zunehmender Tiefe die Farben immer mehr verschwinden. Zuerst
verblasst das Rot, dann Gelb und schließlich erscheint alles nur
noch in einem einheitlich Blaugrau im Meer bzw. Grün im Süßwasser.
Natürlich ist nicht nur der Sinneseindruck des Tauchers betroffen,
in noch stärkerem Maße beeinträchtigt das die
Unterwasserfotografie. Eine Lösung bieten die sogenannten
modifizierten
Digitalkameras, wie sie in der Astrofotografie üblich sind,
denn diese Kameras bieten eine drastisch erhöhte
Rotempfindlichkeit.
Bildersequenzen, Tauchgang jeweils mit originalem Weißabgleich
(OWB-Filter) und erhöhter Rotempfindlichkeit (UV-IR-Blockfilter)
Zum Test habe ich unter möglichst
gleichen oder ähnlichen Bedingungen jeweils einen Tauchgang
unternommen, und zwar einmal mit dem
Standard-Cyanfilter
(OWB-Filter), wo sich meine Kamera wie eine handelsübliche
Digitalkamera verhält. Für den zweiten Tauchgang war die Kamera
mit dem
UV-IR-Blockfilter für erhöhte Rotempfindlichkeit
ausgerüstet. Es wurde in verschiedenen Tiefen die nebenstehende
Prüftafel (digitaler Fotodruck, einlaminiert) gleichzeitig mit
einem analogen Tiefenmesser fotografiert. Die Kamera (Canon EOS
650D) war auf automatischen Weißabgleich eingestellt. Durch
manuellen Weißabgleich oder entsprechende Nachbearbeitung kann die
Farbwiedergabe natürlich noch deutlich geändert werden, für die
untenstehenden Fotosequenzen wurde darauf aber bewusst verzichtet.
Tests in Salzwasser (Mittelmeer)
Die Bilder sind mit einer Canon EOS 650D aufgenommen worden, für
die obere Reihe war die Kamera mit Standard-Cyanfilter (OWB)
ausgerüstet, unten entsprechend einer astromodifizierten Kamera
mit UV-IR-Blockfilter.
© Dr. Wolfgang Strickling, Drususstr. 15, 45721
Haltern am See. Tel: (0 23 64) 16 76 91